Renate hat uns freundlicherweise einen
Bericht zum Thema zur Verfügung gestellt.
Herzlichen Dank!
Also, hier nun der angekündigte Bericht
über einen Zelturlaub mit unserem Sohn Urs
(damals um die 11 Monate) in Südtirol.
Da wir kein Auto haben (und auch beide
keinen Führerschein) wollten wir mit Urs - wie
vorher auch alleine - halt mit Rucksack
in Urlaub fahren und zwar wie gewohnt mit
Zelt.
Wir sind mit dem Schlafwagen nach Brixen
gefahren, das ging ohne Umsteigen. Wir
hatten ein Zweierabteil gebucht, so daß
wir das ganze Abteil für uns hatten und wir alle
haben dann auch ca. 6 Stunden geschlafen.
Zum Gepäck: Urs war im Kinderwagen,
unten auf dem Wagen im Gepäckfach war
seine Rückentrage untergebracht,
für sonst war dann leider nur wenig Platz. Den Rest
hatten wir in unseren Rucksäcken,
wobei ich dann insgesamt 23 kg und Albert - der
noch den Wagen schieben muáte -
17 bis 18 kg hatte; wir hatten aber auch einigen
Lesestoff mit, was ja auch einiges wiegt.
Das war mit guten Rucksäcken aber
eigentlich kein Problem, wobei die längste
Zeit, die wir mit dem ganzen Gepäck am
Stück gelaufen sind, aber nur eine
knappe Stunde war. Wir waren in den ganzen 5
Wochen auch nur auf 3 verschiedenen Campingpä„tzen
und einmal zwei Tage in einer
Pension, denn allzu häufiges Umziehen
mit dem ganzen Gepäck wäre schon lästig
gewesen.
Was das Gepäck betrifft, mußten
wir halt sehr sparsam sein, d.h. halt wenig Kleidung,
wir haben eben alle zwei, drei Tage mal
was durchgewaschen, einen kleinen
Gaskocher und ein kleines Kochgeschirr,
leichte Daunenschlafsäcke. Milchpulver,
Getreideflocken und Windeln nur für
die ersten Tage, wir haben dort alles bekommen,
manchmal mit etwas Suchen für Getreideflocken
ohne Zucker. Trotzdem glaubt man
vorher nicht, wie groß das Volumen
doch ist, das man mitnehmen muß (1 l
Plastikflasche fr Milchpulver, dito für
Getreideflocken) Flaschen etc. Das war
eigentlich beim packen das größere
Problem als das Gewicht, ich habe mir nach
einem Probepacken drei Tage vor dem Urlaub
einen größeren Rucksack gekauft (80
liter).
Was das Zelt betrifft, wollten wir es
dann doch nicht allzu eng haben und haben uns
ein 4-Personen-Zelt besorgt (Innenzeltmaße
2,10 mal 2,10 m), 1,10 hoch (man kann
also gut sitzen) und zwei relativ große
Apsiden, wo das gesamt Gepäck gut reingepaßt
hat. Das ganze hat ca. 4,5 kg alles inklusive
gewogen, was für die Größe sehr wenig
ist (Keron 4 von Hilleberg). Die Investition
hat sich aber gelohnt, weil man doch relativ
viel Platz hat und wir bei Regenschauern
auch mal tagsüber 2 oder 3 Stunden mit Urs
im Zelt gespielt haben. Bei tagelangen
Dauerregen ist allerdings irgendwann Schluß.
Als es vor Pfingsten 24 Stunden am Stück
geregnet hatte, sind wir für 4 Tage in eine
Ferienwohnung gezogen, direkt auf dem
Campingplatz, das Zelt konnte stehenbleiben.
In der Vorsaison war es kein Problem was
zu kriegen.
Urs hat in einer Ecke des Zelt auf einer
Iso-Matte geschlafen, die wir noch mit einer
Fleece-Decke umwickelt hatten, in kalten
Nächten in einem Dauenschlafsack (aus
dem Babybekleidungsgeschäft, weil
die normalen Kinderschlafsäcke noch viel zu groß
waren), für warme Nächte hatten
wir noch einen dünnen normalen Babyschlafsack mit,
wie er ihn auch zu Hause trägt. Das
Schlafen im Zelt war von Anfang an kein Problem.
Allerdings haben wir ihn anders als zu
Hause immer im Arm gehalten, bis er
eingeschlafen war, weil das ansonsten
unvermeidbare wilde Herumtollen vor dem
Einschlafen im Zelt doch nicht so günstig
ist.
Wichtig ist m.E. auf jeden Fall eine Thermosflasche,
so daß wir nachts immer warmes
Wasser hatten, falls doch mal ein Fläschchen
nötig wurde.
Konkret zum Urlaubsziel Südtirol.
Das läßt sich sehr empfehlen für einen Urlaub mit
Kindern. Die Campingplätze waren
durchgehend gut ausgestattet, und - mit einer
Ausnahme, wo wir dann gleich wieder gegangen
sind - waren auch ganz kleine Kinder
sehr willkommen, ebenso in Restaurants,
sehr häufig gibt es Kinderstühle, keiner sagt
was, wenn das Kind überall rumkrabbelt.
In Italien selbst sind wir viel mit Bussen
gefahren. Der öffentliche Verkehr ist in ganz
Südtirol sehr gut. Der Kinderwagen
mußte allerdings immer zusammengeklappt ins
Gepäckfach, Urs hat bei mir auf dem
Schoß gesessen. Mehr als eine Stunde Busfahrt
am Stück war nicht machbar, weil
er es haßt, festgehalten zu werden und während der
Fahrt ziemlich rumgenölt hat - häufig
ist er glücklicherweise aber auch eingeschlafen.
Na, der Bericht ist jetzt doch was länger
geworden. Aber ich kann so einen Urlaub
wirklich nur empfehlen, sofern man Erfahrung
und Spaá am Zelten hat. Wir werden es
nächstes Jahr jedenfalls auch wieder
so machen, wohin wissen wir noch nicht.
Schöne Grüße, Renate